Reisen mit dem Faltboot - brauche ich ein Konzept?

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Reisen mit dem Faltboot - brauche ich ein Konzept? -

Wenn wir mit dem Auto unterwegs sind, ist unser Gepäck eher irrelevant, egal ob mit Faltboot oder Feststoffboot. Aber wie sieht es eigentlich beim Reisen mit einem Faltboot aus? In den meisten Werbungen sieht man immer glückliche Leute, die mit 1 oder 2 Packtaschen ans Wasser kommen, schnell ist ihr Boot aufgebaut und sie sind auf dem Wasser. Aber warte: Auf dem Wasser haben sie andere Klamotten an, als beim Aufbau und auch Schwimmweste und Paddel hat man vorher nicht gesehen! Braucht es ein Konzept, um mit Faltboot und Bus & Bahn auf Reise zu gehen?

In diesem Beitrag gibt es einfach mal nur Text, viel Text ;) Bilder und entsprechende Ausrüstung ist verlinkt, sodass ihr euch ein Bild davon machen könnt.

Wenn wir mit dem Faltboot ohne Auto auf Tour wollen, kommt ne Menge Ausrüstung zusammen:

  • Boot

  • Paddel

  • Schwimmweste(n)

  • Paddelklamotten

  • erste Hilfe

  • Essen/Trinken

und auf längeren Touren auch noch Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kocher und einiges mehr. Wenn ihr Ausrüstung auswählt für Touren ohne Auto, achtet von Anfang an darauf, dass sie ein kleines Packmaß und möglichst geringes Gewicht haben!

Nur das Boot oder nur unsere Ausrüstung in einem Rucksack zu transportieren ist ganz einfach. Beides zusammen stellt einen vor die Problematik, wie das alles in Bus und Bahn zu handhaben sein soll. Ich möchte euch hier einige Tipps aus meiner Erfahrung der letzten Jahre mitgeben.

Fangen wir mit dem Faltboot an. Ob nun Kajak oder Canadier, es sind 1-2 Packsäcke (zumindest bei den Booten in meinem Shop. Es gibt auch Modelle mit 3 Taschen) mit Gewichten zwischen 10 und 30 kg. Ob 1 oder 2 Packsäcke besser sind, hängt meiner Meinung stark von der Kraft der einzelnen Person und auch von den Transportmöglichkeiten ab. Ganz einfach gesagt: eine große und kräftige Person schwingt sind einen 25kg Packsack einfach auf den Rücken, wobei ene kleinere und schmächtigere diesen Packsack kaum heben kann. Also muss man auch hier gleich schauen, was sich besser eignet. Aber schauen wir, wie wir die in der Praxis und je nach Tourcharakter mit dem Gepäck ans Wasser bekommen.

Tagestour oder Feierabendrunde:Die kleineren und leichteren Freizeit- und Wanderboote - hier denke ich speziell an Faltkajaks - kann man in einer Hand tragen und einen Rucksack mit Ersatzklamotten und Picknick auf dem Rücken. So ein kleiner Rucksack passt auch immer ohne Probleme mit ins Boot. Oder auch umgekehrt das Boot im Packsack auf den Rücken und eine wasserdichte Tasche in der Hand. Zumindest alleine kommt man so super klar. Will ich aber z.B. mit der Familie ne Tagestour im Faltcanadier machen, dann kommt deutlich mehr Gepäck zusammen! Nehmen wir als Beispiel einen Ally 16,5: der ist leicht, relativ klein verpackbar und bietet auch Platz für 2 Erwachsene und 2 Kinder oder ähnliche Konstellationen. Dazu kommen dann 3-4 Paddel, 3-4 Schwimmwesten und deutlich mehr Futter (gerade wnn Kinder dabei sind). Gleichzeitig lässt sich der eigentlich sehr leichte Ally 16,5 auch nicht mehr einfach n die Hand nehmen und - je nach Packsack - trägt er sich auch nicht schön auf dem Rücken. Mein Vorschlag: ein passender Bootswagen. Auf diesen schnallt man Boot, Paddel, Schwimmwesten und in viele Packsäcke passt auch ein bisschen mehr rein; also können Paddelschuhe oder andere Ausrüstung auch gleich mit verstaut werden. Jetzt haben wir zwar ein relativ großes und schwereres Gepäckstück, aber es lässt sich einfach schieben oder ziehen. Da ist der Rücken frei für ein Duffle oder Rucksack.

Mehrtagestouren: bei längeren Touren kommt wie gesagt einiges an Ausrüstung dazu. Je nach Länge und Destination können die Lebensmittel einen großen Anteil ausmachen. Ich zeige euch hier mal 2 meiner Varianten. Eine solo mit Faltkajak und eine mit Kindern und Faltcanadier.

Solo mit Faltkajak. Was habe ich dabei? Nautiraid Narak 550, Zölzer Oker 1 Edelstahl, 2 Paddel, Trockenanzug oder Paddelklamotten, Neoschuhe, Schwimmweste, Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kocher, Geschirr/Besteck, normale Klamotten und natürlich Essen. Zusätzlich kommt noch ein wenig persönliches dazu, wie Kulturbeutel, Erste Hilfe, Buch, Stirnlampe, Akkupack etc.

Beim Narak 550 habe ich zwei Packsäcke, in die ich jeweils noch Ausrüstung mit reinbekomme: in den Gestängesack passen aufgrund der Länge super meine Paddel mit rein und ein wenig Kleinkram, in den Bootshautsack bekomme ich Isomatte oder Zelt mit rein. Jetzt noch einen möglichst leichten und klein verpackbaren Rucksack, Seesack o.ä., denn bitte bedenken: Wir müssen die Packsäcke und Rucksack mit ins Boot bekommen! Ich komme in diesem Fall auf 3 Gepäckstücke plus meine Schwimmweste. Der Rucksack kommt - logisch - auf den Rücken. Die Bootstaschen und Schwimmweste binde ich zusammen auf den Bootswagen und habe so einen praktischen Handkarren.

Mit Kind und Kegel im Faltcanadier. Ally 18, Zölzer Goldy, 4 Paddel, 3 Schwimmwesten, Angeln und für 3 Personen Zelt, Schlafsäcke, Isomatten, Kocher, Geschirr/Besteck, normale Klamotten und Essen für ca 3 Mahlzeiten. Der Rest wurde unterwegs dazugekauft. Grundsätzlich war das Konzept ganz ähnlich wie bei einer Solotour. Ein paar Unterschiede: Ich hatte natürlich deutlich mehr Gepäck auf dem Rücken und brauchte einen großen Trekkingrucksack. Der Ally war im wasserdichten Packsack, sodass ich nach dem Aufbau des Bootes meinen großen Rucksack in dem Packsack wasserdicht verstauen konnte. Alternativ bieten sich für diesen Einsatz auch wasserdichte Tonnen mit optionalem Tragesystem an. Meine Kinder hatten kleinere Rucksäcke, in denen alles Wasserdicht verpackt war. Boot, Paddel, Angeln (in einem Kunststoffrohr) und Schwimmwesten wurden auf den Zölzer Goldy geschnallt. Hierfür eignen sich auch Eckla Foldy und Beach Rolly. So konnten wir dann eine wunderschöne Tour über eine Woche erleben.

Fazit: Ja, ich bin absolut davon überzeugt, dass es ein gutes Konzept braucht, damit wir vernünftig zum Wasser und wieder zurück kommen!

So, ich hoffe ich konnte euch einige Tipps mitgeben. Wenn ihr Fragen habt, meldet euch gerne bei mir.

Und es würde mich sehr interessieren, wie ihr euer Gepäck zum Wasser bekommt, wenn kein Auto dabei ist!

Viele Grüße, Bene


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